Die Grundschule in Baden-Württemberg umfasst vier Klassen, angefangen bei der 1. Klasse (CP) bis zur 4. Klasse (CM1). Das letzte Grundschuljahr ist eine erste wichtige Orientierungsstufe. Die Kinder gehen in Deutschland nicht alle in eine einheitliche Mittelschule wie das collège in Frankreich, wo die Orientierung erst am Ende der 9. Klasse (in Frankreich: 3ème) ansteht. In Deutschland muss man sich deutlich früher entscheiden.
Die Lehrkräfte sprechen im Laufe der 4. Klasse (CM1) für jedes Kind die Grundschulempfehlung aus. In dieser Empfehlung legen die Lehrkräfte dar, welche weiterführende Schulart das Kind nach der Grundschule besuchen sollte. Diesbezüglich stehen die Lehrkräfte gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Die endgültige Entscheidung, auf welche weiterführende Schulart das Kind geht, obliegt jedoch den Eltern als den Erziehungsberechtigten. Ist die Entscheidung für die Schulart gefallen, müssen die Eltern mit ihren Kindern noch die Schule auswählen.
Nach der 4. Klasse bzw. CM1 kann das Kind folgende Schularten besuchen:
– Gymnasium (entspricht collège + lycée): Allgemeinbildende Schule, die von der 5. Klasse (CM2) bis zur 12. Klasse geht und mit dem Abitur (baccalauréat, bac) abschließt. Diese Schulform ermöglicht den Zugang zur Hochschulausbildung.
– Realschule: Entspricht einer allgemeinbildenden Sekundarschule der Stufe I, die von der 5. bis zur 10. Klasse geht und den Zugang zu einer Berufsausbildung oder zu einem Fach- oder beruflichen Gymnasium ermöglicht. Die Abschlussprüfung ist die mittlere Reife (= Realschulabschluss), nach der Schüler mit guten Leistungen ihre Laufbahn an einem Gymnasium fortsetzen können, entweder zur Erlangung der Fachhochschulreife (die Zugang verleiht zu bestimmten Fachhochschulen oder pädagogischen Hochschulen) oder zur Vorbereitung auf die allgemeine Hochschulreife (Abitur, d. h. baccalauréat), der Zugangsberechtigung für alle Hochschulen (Universitäten).
– Werkrealschule: Allgemeinbildende Sekundarschule der Stufe I, die von der 5. bis zur 9. Klasse (Hauptschulabschluss) oder 10. Klasse geht (Werkrealabschluss) (entspricht in etwa dem Abschlusszeugnis brevet des collèges) und die Schüler auf eine Lehre vorbereitet. Die Lehrpläne der Werkrealschule und der Realschule sind bis zur 10. Klasse die gleichen. Zusätzlich zum theoretischen Unterricht werden in der Werkrealschule praktische Kurse angeboten, zudem vermittelt sie ein Mindestmaß an Allgemeinbildung. Der Werkrealschulabschluss (nach der 9. oder 10. Klasse) ermöglicht den Zugang zum Arbeitsmarkt oder zu einer Berufsausbildung und/oder die Fortsetzung der Schulausbildung bis zur mittleren Reife (=Realschulabschluss).
Die Gemeinschaftsschule, eine Form der Gesamtschule, die die drei zuvor genannten Schularten in sich vereint (Werkrealschule, Realschule, Gymnasium) wurde mit dem Ziel eingeführt, eine frühzeitige Festlegung auf eine Schulart zu vermeiden. Die Schülerinnen und Schüler können hier in Abstimmung mit den Lehrkräften die Laufbahn wählen, die am besten zu ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten passt. Seit 2016 sind die Lehrpläne der verschiedenen Schularten bis zur 10. Klasse die gleichen.
Sie können sich über die weiterführenden Schulen in Mannheim und Heidelberg über folgende Links informieren :
Heidelberg
Mannheim